CO₂-Ausstoß mit 36,3 Milliarden Tonnen so hoch wie nie zuvor

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CO₂-Ausstoß mit 36,3 Milliarden Tonnen so hoch wie nie zuvor

Berlin, 14.03.2022 – Nach Angaben der Internationale Energieagentur (IEA) sind die weltweiten, energiebedingten CO₂-Emissionen nach dem Rückgang durch die Corona-Pandemie wieder stark angestiegen. Mit 36,3 Milliarden Tonnen wurden in 2021 so viel CO₂-Äquivalente emittiert wie noch nie zuvor. Die Erholung der Weltwirtschaft von der Pandemie geht damit deutlich zulasten des Klima- und Umweltschutzes.

Die im Global Energy Review getroffenen Angaben beziehen sich auf direkte und äquivalente CO₂-Emissionen aus Energieverbrennung und industriellen Prozessen. Gegenüber dem Vorjahr 2020 wurde ca. 6 % mehr CO₂ ausgestoßen, was in absoluten Zahlen der bisher größte Anstieg in der Geschichte war. Laut Aussage der IEA seien die durch die Corona-Pandemie bedingten, eingesparten CO₂-Emissionen des Vorjahres mehr als ausgeglichen.

Trotz eines weltweit beschleunigten Ausbaus der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, welcher 2021 seinen bisherigen Höchstwert erreichte, stütze sich die wieder angekurbelte Weltwirtschaft verstärkt auf die fossile Energiequelle Kohle. Dies war insbesondere auf ungünstige meteorologische Bedingungen und einem hohen Erdgaspreis zurückzuführen. Auf die Verbrennung von Kohle entfielen demnach rund 40 Prozent des weltweiten Anstiegs der CO₂-Emissionen, welcher sich auf insgesamt 15,3 Milliarden Tonnen erhöhte. Auf Erdgas entfielen 7,5 Milliarden Tonnen und Erdöl blieb mit insgesamt 10,7 Milliarden Tonnen deutlich hinter dem Vor-Pandemie-Niveau zurück, was hauptsächlich auf den seither schwächelnden Transport- und Flugsektor zurückzuführen ist.

Wie weiter aus dem Global Energy Review der IEA hervorgeht, entfiel, mit einem Anteil von rund einem Drittel, ein Großteil der globalen CO₂-Emissionen auf die Volksrepublik China. Das Land erlebte als einzige große Volkswirtschaft, entgegen dem weltweiten Trend, sowohl 2020 als auch 2021 ein Wirtschaftswachstum. Der dadurch herbeigeführte Anstieg der dortigen CO₂-Emissionen nivellierte den Rückgang der Gesamtemissionen in der restlichen Welt im genannten Zeitraum vollständig.

Der Global Energy Review der IEA unterstreicht den gravierenden Handlungsbedarf bei der Reduktion der globalen CO₂-Emissionen. Vor dem Hintergrund des jüngst veröffentlichten Bericht des UN-Weltklimarates, zeichnet die weitere Zunahme der CO₂-Emissionen auf einem nie dagewesenen Niveau ein finsteres Zukunftsszenario. Sollte die Menschheit weiterhin nur zögerliche Maßnahmen zur Verhaltensänderung ergreifen und Milliarden Tonnen an Treibhausgasen emittieren, steht der Planet unweigerlich mehreren irreversiblen Kipppunkten gegenüber. Nach Berechnungen des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC), wird das verbliebene CO₂-Budget zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1,5 Grad Celsius innerhalb von 7 Jahren aufgebraucht sein, falls die jährlichen CO₂-Emissionsmengen auf dem hohen Niveau bleiben.

Zwar ist beschleunigte Ausbau von erneuerbaren Energien auf einen aktuellen Höchststand ein gutes Zeichen, doch wird dessen aktuelle Geschwindigkeit nicht ausreichen, um die Klimakrise wirksam einzudämmen. Die Zeit drängt und so liegt es an Bürgerinnen und Bürgern, die Energiewende selbst in die Hand zu nehmen und für den Wandel zu sorgen, den sie in der Welt sehen wollen. Die Aufgabe der Politik und Legislative muss es daher sein, die dafür nötigen fairen, transparenten und demokratischen Rahmenbedingungen zu schaffen. Nur so kann eine rasche, nachhaltige und sozialverträgliche Energiewende gelingen.

Der Anlegerschutzverein WindEnergie AWE e.V. ist die Interessensvertretung von Anleger*innen im Windenergiebereich und Investments in erneuerbare Energien. Sie haben Fragen oder Interesse an unserer Arbeit oder einer Mitgliedschaft? Informieren Sie sich unter anleger-wind-energie.de/Mitgliedschaft über unsere Vereinsvision von hundert Prozent fairen, transparenten und demokratischen Verhältnissen bei Anlagen in erneuerbare Energien.