Repowering - Was ist zu beachten?

By in
716
Repowering - Was ist zu beachten?

Berlin, 27.02.2023 Repowering ist ein wichtiges Thema für alle Kommanditisten eines Windparks. Einige Windkraftinitiatoren haben in der Vergangenheit versucht, den Anlegern vor einem Repowering die Anteile unter Wert abzukaufen. In den meisten Fällen hätte man bei einem Repowering im Gegensatz zu einem Anteilsverkauf einen wesentlich höheren Ertrag erzielen können. Eine Empfehlung, ob ein generell Repowering sinnvoll ist, kann jedoch nicht getroffen werden.

Wenn abzusehen ist, dass Altanlagen nicht mehr rentabel weiter betrieben werden können, sollte bereits früh über ein Repowering nachgedacht werden. Jedem Kommanditist sollte klar sein, dass er im Verhältnis seiner Einlage zum Eigenkapital Miteigentümer am Windpark ist. So bestimmen die Anleger über die Zukunft des Windparks.

Ist ein Repowering gewünscht, sollte die Geschäftsführung durch die Gesellschafterversammlung in Abstimmung mit dem Beirat mit den erforderlichen Schritten beauftragt werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die aktuellen Pachtverträge auf den Namen der Windpark-KG abgeschlossen sind und künftig auch über die Gesellschaft abgeschlossen werden. Das Thema Pacht sollte generell in jeder Phase des Windparks auf einer Gesellschafterversammlung thematisiert und überprüft werden.

Der erste Schritt, den die Geschäftsführung im Repowering-Prozess unternehmen sollte, ist die Erstellung umfassender Prognoserechnungen mit abweichenden Szenarien (+/- 15 % bei Erträgen und Kosten) für das Repowering. Es muss ein schlüssiges Konzept erstellt werden, wie das Repowering finanziert werden kann. In seltenen Fällen kann es möglich sein, ohne neues Eigenkapital auszukommen und mit der vorhandenen Liquiditätsreserve ein Repowering durchzuführen. Es ist jedoch wichtig, dass eine gründliche Analyse der Finanzierungsmöglichkeiten durchgeführt wird, um sicherzustellen, dass das Repowering erfolgreich durchgeführt werden kann.

Ein weiterer wichtiger Schritt im Repowering-Prozess ist die Identifizierung der besten Standorte für die neuen Anlagen. Dies kann durch eine detaillierte Analyse der Windverhältnisse an jedem möglichen Standort erfolgen. Hierbei sollten Faktoren wie die Entfernung zu anderen Windparks, die topographische Lage und die Verfügbarkeit von Infrastruktur berücksichtigt werden. Nach der Identifizierung der besten Standorte sollte die Geschäftsführung in Abstimmung mit dem Beirat bzw. den Kommanditisten Kontakt mit verschiedenen Herstellern von Windkraftanlagen aufnehmen, um Angebote einzuholen und die beste Option für das Repowering zu wählen.

Insgesamt ist das Repowering ein komplexer Prozess, der sorgfältige Planung, Kommunikation und Durchführung erfordert. Es ist wichtig, dass die Kommanditisten regelmäßig über den Fortschritt des Projekts informiert werden und dass alle Beteiligten eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das Repowering erfolgreich durchgeführt wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Gesetzgebung und Regulierungen für Windkraftprojekte sich ständig ändern und es wichtig ist, sich über die aktuellen Anforderungen und Möglichkeiten im Klaren zu sein. Daher empfiehlt sich, professionelle Hilfe von fairen und erfahrenen Experten zu organisieren, um sicherzustellen, dass das Repowering erfolgreich durchgeführt wird und alle rechtlichen und finanziellen Anforderungen erfüllt werden.

Der Anlegerschutzverein WindEnergie AWE e.V. ist die Interessensvertretung von Anleger*innen im Windenergiebereich und Investments in erneuerbare Energien. Sie haben Fragen oder Interesse an unserer Arbeit oder einer Mitgliedschaft? Informieren Sie sich unter anleger-wind-energie.de/Mitgliedschaft über unsere Vereinsvision von hundert Prozent fairen, transparenten und demokratischen Verhältnissen bei Anlagen in erneuerbare Energien.