Die Windenergie-Branche in Deutschland entwickelte sich in den ersten Monaten des Jahres 2025 dynamisch. Sowohl beim Zubau neuer Anlagen als auch bei den Genehmigungen erreichte die Industrie Rekordwerte für ein Frühjahrsquartal.
Der Ausbau der Windenergie nahm im ersten Quartal 2025 erheblich an Fahrt auf. Mit fast 1.000 Megawatt neu installierter Leistung wurde bereits rund ein Drittel des gesamten Vorjahreszubaus realisiert. Insgesamt stehen in Deutschland nun knapp 29.000 Windräder an Land mit einer Gesamtleistung von etwa 64,3 Gigawatt, wie der Bundesverband WindEnergie (BWE) berichtet.
Auch die Genehmigungszahlen erreichten ein Rekordniveau: Über 4.000 Megawatt Leistung erhielten im ersten Quartal grünes Licht – so viel wie noch nie zuvor in einem Frühjahr und mehr als in allen Frühjahren zwischen 2017 und 2022 zusammen. Die Windenergie-Branche sieht daher das Potenzial für ein Rekordjahr beim Zubau und den Genehmigungen.
Gesetzliche Vorgaben unterstützen den Ausbau
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gibt ambitionierte Ziele für den weiteren Ausbau der Windenergie vor. Bis 2026 soll die installierte Leistung auf 84 Gigawatt steigen. Langfristig wird durch das Gesetz angestrebt, bis 2030 rund 80 Prozent des Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien zu decken.
Die jüngste Beschleunigung führt der BWE auch auf politische Maßnahmen zurück. Nachdem der Windenergie-Ausbau in den Vorjahren durch Anwohnerproteste, langwierige Genehmigungsverfahren und Flächenmangel ins Stocken geraten war, baute die Ampel-Koalition zahlreiche regulatorische Hürden ab. Das zeige nun Wirkung.
Genehmigungsverfahren werden effizienter
Trotz anhaltend hoher Antragszahlen sank die durchschnittliche Genehmigungsdauer erneut – auf aktuell 18,7 Monate. Um diesen Fortschritt zu sichern, müsse die neue Bundesregierung an den Ausbauzielen und rechtlichen Rahmenbedingungen festhalten, betonte BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek.
Laut Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD bekennt sich die künftige Bundesregierung weiterhin zu den nationalen und europäischen Klimazielen. Sie kündigte einen Kurs an, “der Klimaschutz, wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und soziale Ausgewogenheit zusammenbringt und auf Innovationen setzt”.
Allerdings ist zu konstantieren, dass Klimaschutzmaßnahmen in dem Koalitionsvertrag keine Priorität eingeräumt werde. Bis zur Sommerpause 2025 plant die Regierung eine umfassende Analyse zum Strombedarf, zur Versorgungssicherheit, zum Netzausbau und zum Fortschritt bei den Erneuerbaren Energien vorzulegen. Neben Wind- und Solarenergie sollen auch Bioenergie, Geothermie und Wasserkraft eine Rolle in einer “transparent, planbar und pragmatisch” gestalteten Energiewende spielen.
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