Neue Studie: Warum AfD-Wähler Windrädern skeptisch gegenüberstehen

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Neue Studie: Warum AfD-Wähler Windrädern skeptisch gegenüberstehen

Eine neue Studie beleuchtet die Gründe für die Skepsis gegenüber Windrädern im Osten Deutschlands und insbesondere bei AfD-Wählern. Regionale Unterschiede und parteipolitische Einstellungen spielen eine entscheidende Rolle.

Laut einer aktuellen Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Kooperation mit der TU Dresden steht die Mehrheit der Deutschen hinter dem Ausbau erneuerbarer Energien. Bis 2030 soll der Strom in Deutschland zu 80 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammen – so das Ziel der Bundesregierung. Doch regional gibt es deutliche Unterschiede, wie iwkoeln.de berichtet. Während im Westen 68,9 Prozent der Bevölkerung mehr Windräder befürworten, sind es im Osten nur 54,4 Prozent.

Kohle-Erbe und Arbeitsplatzsorgen als Hemmschuhe

Die Gründe für die Skepsis im Osten sind vielfältig. Der Bundesverband Windenergie erklärt, dass die erneuerbaren Energien besonders in den ostdeutschen Bundesländern häufig damit zu kämpfen hätten, dass sie die Kohle als Technologie ablösen würden. Die Erneuerbaren würden oft zu Unrecht für das baldige Ende der Kohleverstromung verantwortlich gemacht. “Kohle hat in diesen Regionen über lange Jahre hinweg Arbeitsplätze gesichert”, sagt Verbandssprecher Frank Grüneisen. Die Sorge um den Verlust von Arbeitsplätzen bremst die Begeisterung für die Windenergie.

Gerade im ländlichen Raum Ostdeutschlands, wo bereits ein Viertel der Solar- und ein Drittel der Windenergie erzeugt wird, ist die Ablehnung von Windenergieanlagen besonders ausgeprägt. Fast ein Drittel der Befragten (31 Prozent) stellt sich hier gegen den Ausbau, während es im ländlichen Westen nur 17,7 Prozent sind. Lediglich 41,6 Prozent der Landbevölkerung im Osten stimmen dem Ausbau zu – über 20 Prozentpunkte weniger als im ländlichen Westen (63,8 Prozent). Studienautor Matthias Diermeier hält dieses Gefälle für problematisch, da der Erfolg der Energiewende im Osten mitentschieden werde.

AfD schürt Zweifel am Klimawandel

Besonders deutlich wird die Ablehnung bei AfD-Wählern. Nur 27,2 Prozent der AfD-Anhänger im Osten unterstützen den Windenergieausbau, jede zweite Person aus diesem Lager steht Windrädern negativ gegenüber. Die Abneigung der AfD beim Thema erneuerbare Energien ist bekannt. Im EU-Wahlprogramm der Partei hieß es: “Die Behauptung einer Bedrohung durch den menschengemachten Klimawandel basiert nicht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.” Diese Haltung trägt dazu bei, dass AfD-Wähler Windrädern besonders skeptisch gegenüberstehen.

Anders sieht es bei der Solarenergie aus: Hier sprechen sich im Osten immerhin 77,9 Prozent für einen Ausbau aus. Auch bei AfD-Sympathisanten liegt die Zustimmung mit 57,78 Prozent deutlich höher als bei der Windenergie. Die Solarenergie ist bisher weniger politisiert und könnte ein Schlüssel sein, um die Energiewende voranzutreiben.

Chancen der Energiewende betonen

Um die Akzeptanz für Windräder im Osten und bei AfD-Wählern zu erhöhen, muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden. Dabei gilt es, die Bedenken der Menschen ernst zu nehmen und die Chancen der Energiewende stärker zu betonen. “Die Erneuerbaren schaffen sichere Industriearbeitsplätze – gerade in ländlich geprägten Regionen”, unterstreicht Grüneisen vom Bundesverband Windenergie. Wenn es gelingt, die Vorteile für die Regionen und ihre Bewohner herauszustellen, könnte sich die Stimmung langfristig drehen.


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