Kapazität von Erneuerbaren Energien um zwölf Prozent gestiegen

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Kapazität von Erneuerbaren Energien um zwölf Prozent gestiegen

Erneuerbare Energien gewinnen immer mehr an Bedeutung. Doch wie wirkt sich das auf den CO₂-Ausstoß aus? Die Bundesnetzagentur liefert in ihren jüngsten Zahlen zum Ausbau der Erneuerbaren überraschende Erkenntnisse.

Im Jahr 2024 stieg die neu installierte Leistung von Erneuerbaren Energien in Deutschland um zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies geht aus den vorläufigen Zahlen der Bundesnetzagentur hervor. Insgesamt kamen 9,5 Gigawatt an neuer Leistung hinzu, wobei der Löwenanteil auf die Solarenergie entfiel.

Solarenergie als Wachstumstreiber

Die Photovoltaik trug mit 7,2 Gigawatt den größten Anteil zum Zuwachs bei. Damit erreichte der Solarausbau einen neuen Rekordwert und übertraf das Vorjahresniveau um 35 Prozent. Rund die Hälfte der neuen Solaranlagen installierte man auf Hausdächern oder an Gebäuden, die andere Hälfte auf Freiflächen.

Bayern führte beim Solar-Zubau mit 4,0 Gigawatt das Bundesländer-Ranking an. Die aktuell größte Solaranlage Deutschlands ging im Frühjahr 2024 in Sachsen mit einer Leistung von 162 Megawatt ans Netz. Ende 2024 summierte sich die gesamte installierte Solarleistung in Deutschland auf 99,3 Gigawatt. Der Bundesverband Solarwirtschaft meldete sogar, dass die Marke von 100 Gigawatt bereits überschritten sei.

Windenergie mit durchwachsener Bilanz

Die neu installierte Windleistung an Land lag 2024 mit 2,5 Gigawatt unter dem Vorjahresniveau. Darin enthalten sind auch die stillgelegten Altanlagen, die häufig durch leistungsstärkere Neuanlagen im Rahmen des Repowerings ersetzt werden. Insgesamt belief sich die installierte Windleistung an Land Ende 2024 auf 63,5 Gigawatt. Bis 2030 soll sie auf 115 Gigawatt ansteigen.

Einen Lichtblick lieferten die erteilten Genehmigungen für neue Windparks an Land. Knapp 15 Gigawatt genehmigte man 2024 – ein Anstieg um fast 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr (8 Gigawatt). Das lässt auf deutlich steigende Zubauzahlen in den kommenden Jahren hoffen.

Bei der Windenergie auf See gingen zwischen Mai und September 2024 insgesamt 73 neue Anlagen mit einer Leistung von 0,7 Gigawatt in Betrieb – mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr. Damit sind in Nord- und Ostsee nun 9,2 Gigawatt Offshore-Windleistung am Netz.

Biomasse stagniert, aber große Einzelprojekte

Der Zubau von Biomasseanlagen stagnierte 2024 mit 110 Megawatt auf Vorjahresniveau. Erwähnenswert sind zwei große Biomethan-Blockheizkraftwerke bei Hannover mit je 20 Megawatt elektrischer und thermischer Leistung. Gleich viel Leistung erbringt ein von Steinkohle auf Biomasse umgerüstetes Heizkraftwerk in Oberkirch. Damit sind nun rund 9 Gigawatt Biomasseleistung in Deutschland in Betrieb.

Die Zahlen der Bundesnetzagentur basieren auf den Einträgen im Marktstammdatenregister, wobei die Dezemberwerte geschätzt sind. Eine finale Analyse veröffentlicht die Behörde Mitte Januar 2025.


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