Im Jahr 2023 setzte Deutschland seinen Kurs zu einer nachhaltigeren Energieversorgung fort. Erneuerbare Energien verzeichneten dabei einen beeindruckenden Zuwachs, der insbesondere durch die Windenergie getrieben wurde.
Die Dynamik in der Produktion von Strom aus erneuerbaren Quellen hat sich in Deutschland im vergangenen Jahr spürbar beschleunigt. Wie das Umweltbundesamt berichtet, stieg der Anteil Erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch des Landes auf 22 Prozent an. Dies markiert einen Anstieg um 1,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Der Bereich der Stromerzeugung erlebte dabei den größten Aufwind.
Windenergie führt den Weg
Die Windkraft hat sich als tragende Säule der Energiewende etabliert. Mit einer Steigerung von 14 Prozent in der Stromproduktion, begünstigt durch günstige Wetterverhältnisse und einem Nettozuwachs von 3.028 Megawatt an Kapazitäten, generierten Windkraftanlagen mehr Elektrizität als Braun- und Steinkohlekraftwerke zusammen. In Zahlen ausgedrückt, erreichte die Windenergieerzeugung 142,1 Terawattstunden und übertraf damit deutlich die Erzeugung des Vorjahres.
Photovoltaik und Wasserkraft mit positiver Bilanz
Auch die Photovoltaik trug mit einem beachtlichen Kapazitätszuwachs zum Erfolg bei. Trotz durchschnittlicher Sonnenverhältnisse stieg die Solarstromproduktion geringfügig an, was auf den Zuwachs von 14.595 Megawatt neuer Anlagen zurückzuführen ist. Die Wasserkraft profitierte von einem regenreichen Jahr und steigerte ihre Erzeugung um 11 Prozent auf 19,6 Terawattstunden.
Biomasse und Geothermie: Stabile Säulen der erneuerbaren Wärme
Die Biomasse bleibt mit einem Anteil von 83 Prozent der Hauptlieferant für erneuerbare Wärme, dicht gefolgt von Geothermie und Umweltwärme. Letztere erlebten, angetrieben durch den gestiegenen Verkauf von Wärmepumpen, einen Zuwachs von 18,3 Prozent. Die insgesamt produzierte Menge erneuerbarer Wärme stieg leicht an und erhöhte ihren Anteil am Gesamtwärmeverbrauch auf 18,8 Prozent. Dies ist vor allem der milden Witterung und der abgeschwächten Konjunktur zu verdanken, die zu einem sinkenden Wärmebedarf führten.
Biokraftstoffe und Elektromobilität im Verkehrssektor
Im Verkehrssektor zeigte sich ein gemischtes Bild. Während der Einsatz von Biokraftstoffen marginal anstieg, sorgte die Zunahme von Elektrofahrzeugen für einen deutlichen Anstieg im Verbrauch von erneuerbarem Strom auf den Straßen.
Investitionen und Klimaschutz
Die Investitionen in Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien wuchsen auf 36,6 Milliarden Euro, wobei insbesondere Photovoltaik und Wärmepumpen beachtliche Steigerungen verzeichneten. Diese Investitionen tragen maßgeblich zur Reduktion von Treibhausgasemissionen bei, wobei im Jahr 2023 geschätzte 250 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente vermieden wurden.
Für den Erfolg einer Energiewende ist die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger unerlässlich. Um eine breite Zustimmung zu erreichen, müssen die Menschen nicht nur über die Vorteile und Notwendigkeiten der Umstellung informiert werden, sondern auch fair an den daraus resultierenden Chancen beteiligt sein. Dies umfasst sowohl die Möglichkeit, an der Planung und Umsetzung von Projekten teilzuhaben, als auch von den ökonomischen Vorteilen, wie etwa durch Beteiligungen oder lokale Wertschöpfung, zu profitieren. Eine transparente Kommunikation und Einbindung der Bevölkerung in Entscheidungsprozesse sind entscheidend, um Vertrauen zu schaffen und die Energiewende zu einer gemeinschaftlichen und somit erfolgreichen Bewegung zu machen.
Der Anlegerschutzverein WindEnergie AWE e.V. ist die Interessensvertretung von Anleger*innen im Windenergiebereich und Investments in erneuerbare Energien. Sie haben Fragen oder Interesse an unserer Arbeit oder einer Mitgliedschaft? Informieren Sie sich unter anleger-wind-energie.de/Mitgliedschaft über unsere Vereinsvision von hundert Prozent fairen, transparenten und demokratischen Verhältnissen bei Anlagen in erneuerbare Energien.