Studie: Falschinformationen über Windenergie sind weit verbreitet

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Studie: Falschinformationen über Windenergie sind weit verbreitet

Falschinformationen über Windräder sind laut einer Studie der Universität Hohenheim weit verbreitet. Über ein Viertel der Befragten stimmt falschen Behauptungen zu. Die Zustimmung hängt eher von Weltanschauungen als von fehlendem Wissen ab.

Einer aktuellen Studie der Universität Hohenheim zufolge stoßen Falschinformationen über Windräder auf hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Ergebnisse der Untersuchung, an der über 6.000 Personen teilnahmen, sind nun in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht worden.

Zustimmung zu Falschbehauptungen spiegelt sich in geringerer Unterstützung für Windkraftausbau

In repräsentativen Umfragen in Australien, Großbritannien und den USA stimmte über ein Viertel der Befragten einer Vielzahl von falschen oder irreführenden Aussagen über Windräder zu. Etwa 20 Prozent glaubten an vermeintliche Gesundheitsrisiken und rund 40 Prozent vermuteten geheime Machenschaften beim Ausbau der Windenergie.

Laut den Forschenden kam die Zustimmung zu den unterschiedlichen Falschbehauptungen oft von denselben Personen. Wer also von Gesundheitsgefahren durch Windräder überzeugt war, hielt sie auch eher für ökonomisch ineffizient. Die Akzeptanz solcher Falschinformationen ging mit einer geringeren Unterstützung für den Windkraftausbau und einer höheren Protestbereitschaft gegen neue Windräder einher.

Weltanschauung prägt Empfänglichkeit für Falschinformationen stärker als Wissensstand

Die Studie ergab außerdem, dass die Zustimmung zu den falschen Behauptungen vor allem von den Weltanschauungen der Befragten abhing. Besonders ausschlaggebend war eine Neigung zu verschwörerischem Denken: Wer generell Verschwörungen hinter Ereignissen vermutet, war auch empfänglicher für Falschinformationen über Windräder. Fundierte Wissenschaftskenntnisse verringerten die Zustimmung hingegen kaum und der Bildungsgrad spielte gar keine Rolle.

Die Studienautoren folgern daraus, dass das bloße Präsentieren von Fakten die Akzeptanz von Falschinformationen kaum reduzieren dürfte, solange diese nicht ins Weltbild der Menschen passen. Kampagnen, die persönliche Vorteile wie finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten aufzeigen, könnten ihrer Ansicht nach vielversprechender sein, um Windkraftskeptiker zu überzeugen.


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