Energiewende nimmt Fahrt auf: Solar- und Windenergie boomen in Deutschland

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Energiewende nimmt Fahrt auf: Solar- und Windenergie boomen in Deutschland

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen und Entwicklungen bei Solar- und Windenergie zeigt, dass das Ziel einer klimafreundlichen Energieversorgung in greifbare Nähe rückt.

Im ersten Halbjahr 2024 konnten in Deutschland bereits 57 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energiequellen gedeckt werden, wie die Bundesregierung berichtet. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau von Photovoltaik, Wind an Land und auf See wurden deutlich verbessert und es wird ein Anteil von mindestens 80 Prozent am Bruttostromverbrauch bis 2030 angestrebt.

Quelle: Bundesregierung

Solarenergie auf dem Vormarsch

Die Solarenergie hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wahren Zugpferd der Energiewende entwickelt. Im ersten Halbjahr 2024 gingen rund 516.000 neue Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 7,6 Gigawatt ans Netz. Besonders beliebt sind die sogenannten Balkonkraftwerke, von denen allein bis Juni 2024 etwa 220.000 Stück installiert wurden. Durch gesetzliche Änderungen im Wohneigentums- und Mietrecht soll die Installation solcher Kleinstanlagen künftig noch einfacher werden.

Bis 2030 visiert die Bundesregierung eine installierte Solarleistung von 215 Gigawatt an, was mehr als einer Verdreifachung gegenüber heute entspricht. Dazu sollen ab 2026 jährlich Anlagen mit einer Leistung von über 20 Gigawatt neu installiert werden. Eine enorme Herausforderung, die aber durch die hohe Nachfrage und verbesserte Rahmenbedingungen durchaus realistisch erscheint.

Windenergie nimmt wieder Fahrt auf

Auch bei der Windenergie geht es wieder aufwärts. Mit dem “Wind-an-Land-Gesetz” wurden die Bundesländer verpflichtet, zwei Prozent ihrer Fläche für Windenergieanlagen auszuweisen. Die Genehmigungszahlen haben sich innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt und die Verfahren konnten um durchschnittlich vier Monate beschleunigt werden. Im ersten Halbjahr 2024 erhielten 987 neue Windräder an Land mit einer Gesamtleistung von 5,6 Gigawatt grünes Licht.

Um die Akzeptanz vor Ort zu stärken, sollen Kommunen künftig stärker an den Erträgen von Wind- und Solarparks beteiligt werden. Bis 2030 sollen jedes Jahr neue Windenergieanlagen an Land mit einer Leistung von 10 Gigawatt hinzukommen. Eine ambitionierte Zielsetzung, die aber durch die verbesserten Rahmenbedingungen und eine breite gesellschaftliche Unterstützung erreichbar scheint.

Quelle: Bundesregierung

Auch auf See dreht sich was

Der Ausbau der Offshore-Windenergie ist technisch und logistisch deutlich aufwendiger als an Land. Dennoch wurden im ersten Halbjahr 2024 neue Windparks mit einer Leistung von 377 Megawatt in der Nord- und Ostsee in Betrieb genommen. Mit dem Windenergie-auf-See-Gesetz und beschleunigten Planungs- und Genehmigungsverfahren will die Bundesregierung auch hier für mehr Tempo sorgen. Die Bundesnetzagentur vergibt seit 2023 mehr Flächen für neue Offshore-Windparks nach einem neuen, dynamischen System.

Insgesamt zeigt sich, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland an Dynamik gewinnt. Die gesetzlichen und administrativen Weichenstellungen der Bundesregierung scheinen zu greifen, sodass die ambitionierten Ausbauziele bis 2030 in den Bereich des Möglichen rücken. Allerdings gilt es auch, die damit verbundenen Herausforderungen wie den Netzausbau und die Sektorenkopplung entschlossen anzugehen. Nur wenn der Strom aus Wind und Sonne effizient in alle Bereiche der Energieversorgung integriert werden kann, wird die Energiewende ein nachhaltiger Erfolg.


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