Fake-News: Desinformationen über Windenergie weit verbreitet

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Fake-News: Desinformationen über Windenergie weit verbreitet

Die Energiewende benötigt die Windenergie. Doch kursieren zahlreiche Falschinformationen darüber. Wie beeinflussen diese die öffentliche Meinung?

In Deutschland decken Windräder zuletzt etwa ein Drittel des Strombedarfs. Trotz sachlicher Argumente für und gegen Windkraft verbreiten sich viele Desinformationen. So behaupten manche, Windräder würden mehr CO₂ verursachen, als sie einsparen, oder ihre Fundamente schadeten dem Grundwasser. Diese Aussagen sind wissenschaftlich jedoch nicht belegt.

Ursachen für die Verbreitung von Falschinformationen

Dr. Kevin Winter von der Universität Hohenheim untersuchte die Gründe für die Verbreitung von Desinformationen zur Windkraft. Er stellte fest, dass Akteure wie die fossile Industrie oder konservative Denkfabriken gezielt falsche Informationen streuen. Zudem sind Windräder im Landschaftsbild sehr präsent, was bei manchen Menschen zu Ablehnung führt. Ein wachsendes Misstrauen gegenüber politischen Entscheidungsträgern begünstigt ebenfalls die Verbreitung von Falschinformationen.

Winters Forschung ergab, dass über ein Viertel der Befragten verschiedenen Falschinformationen zustimmt. Einige vermuten sogar geheime Absprachen beim Bau von Windrädern. Die Anfälligkeit für irreführende Behauptungen hängt dabei weniger vom Wissen der Personen ab, sondern stärker von deren Weltanschauung.

Angst um Gesundheit und Auswirkungen auf die Tierwelt

Etwa 30 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass der Lärm von Windrädern – wie der oft zitierte Infraschall – gesundheitliche Probleme wie Kopfschmerzen oder Impotenz verursachen kann. Zahlreiche Studien widerlegen jedoch einen direkten Zusammenhang zwischen den Geräuschen von Windrädern und Gesundheitsrisiken.

Es wird oft behauptet, Windräder würden geschützte Vogelarten ausrotten. Zwar sterben tatsächlich Vögel und Fledermäuse durch Kollisionen mit Windrädern, jedoch sprechen Experten nicht von einer “Ausrottung” – tatsächlich gehen von Katzen, dem Straßenverkehr und Glasscheiben eine substanziell größere Gefahr für Flugtiere aus. Das Bundesamt für Naturschutz und Vogelschützer sehen die Klimakrise als größere Bedrohung für die Artenvielfalt. Durch sorgfältige Standortwahl und technische Maßnahmen wie Abschalt- oder Geschwindigkeitssteuerungen lassen sich viele Kollisionen vermeiden.

Ein weiteres verbreitetes Gerücht besagt, dass Windkraftanlagen mehr CO₂ erzeugen, als sie einsparen. Tatsächlich entsteht bei Produktion und Entsorgung der Anlagen CO₂. Doch laut Umweltbundesamt gleicht eine Windkraftanlage diese Emissionen innerhalb von weniger als einem Jahr aus und leistet somit einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz.

Strategien gegen Desinformation

Falschinformationen zur Windkraft stammen aus unterschiedlichen Quellen, darunter die fossile Industrie, konservative Denkfabriken und manche Bürgerinitiativen. Diese nutzen gezielt Desinformationen, um lokale Windkraftprojekte zu verhindern. Experten empfehlen, die Bevölkerung stärker in die Planung und Umsetzung von Windkraftprojekten einzubeziehen. Finanzielle Beteiligung und Mitspracherechte können die Akzeptanz erhöhen und Desinformationen entgegenwirken.

Klar ist: Desinformationen über Windenergie sind weit verbreitet und beeinflussen die öffentliche Meinung. Eine sachliche Auseinandersetzung und aktive Einbindung der Bürger können helfen, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz für Windkraft zu steigern.


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