Die jüngste Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land stieß auf reges Interesse bei Investoren. Die Bundesnetzagentur verzeichnete die zweithöchste Gebotsmenge in der Geschichte der Windenergie-Auktionen. Trotz des starken Andrangs sanken die Zuschlagspreise erneut.
Bei der Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land zum 1. August 2025 registrierte die Bundesnetzagentur eine außergewöhnlich hohe Nachfrage. Investoren reichten insgesamt 604 Gebote mit einem Volumen von 5.739 Megawatt ein – die zweithöchste Menge, die jemals bei einer Wind-Auktion geboten wurde. Von den angebotenen Projekten erhielten schließlich 376 Gebote mit einer Leistung von 3.448 Megawatt den Zuschlag.
Sinkende Zuschlagspreise trotz starker Nachfrage
Obwohl die Ausschreibung deutlich überzeichnet war, gingen die Zuschlagspreise im Vergleich zur vorherigen Auktion weiter zurück. Die erfolgreichen Gebote lagen zwischen 6,39 und 6,64 Cent pro Kilowattstunde. Im Durchschnitt ergab sich ein mengengewichteter Zuschlagswert von 6,57 Cent pro Kilowattstunde – ein klarer Rückgang gegenüber den 6,83 Cent der vorangegangenen Runde. Damit blieben die Preise auch deutlich unter dem zulässigen Höchstwert von 7,35 Cent pro Kilowattstunde.
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Ausschreibung. Gleichzeitig betonte er die positive Entwicklung bei den Zuschlagspreisen. Die sinkenden Werte verdeutlichen, dass die Windenergie an Land trotz des Nachfragebooms weiter an Wettbewerbsfähigkeit gewinnt.
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen vorn
Bei der regionalen Verteilung der erfolgreichen Projekte lagen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen an der Spitze. In Nordrhein-Westfalen erhielten 105 Gebote mit einer Leistung von 817 Megawatt den Zuschlag – das größte Volumen aller Bundesländer. Niedersachsen folgte mit 73 bezuschlagten Geboten und einer Leistung von 800 Megawatt auf Platz zwei.
Überraschend stark schnitt Brandenburg ab. Das ostdeutsche Bundesland belegte mit 89 erfolgreichen Geboten und einem Volumen von 609 Megawatt den dritten Rang. Damit erreichte Brandenburg den höchsten Zuschlagsumfang seiner Geschichte bei Windenergie-Ausschreibungen. Das unterstreicht die wachsende Bedeutung der Windkraft auch in den östlichen Bundesländern.
Die Bundesnetzagentur kündigte an, innerhalb einer Woche nach Erteilung der Zuschläge aktualisierte Statistiken zu der Gebotsrunde zu veröffentlichen. Die nächste Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land ist für den 1. November 2025 geplant. Angesichts der positiven Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob sich der Trend steigender Gebotszahlen bei gleichzeitig sinkenden Preisen fortsetzen wird.
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